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Aktuelle Ausstellungen und Beteiligungen und andere Nachrichten.
Liminality - Galerie im Stadtgarten Steele
AM STADTGARTEN 1
45276 ESSEN
DAUER : 25.08. - 15.09.2024
VERNISSAGE : 25.08.2024, 12:00 UHR
FINISSAGE : 15.09.2024, 12:00 UHR
ÖFFNUNGSZEITEN: DI., MI. & FR. 16:00 - 18:00 UHR
ODER NACH VEREINBARUNG
EIN PROJEKT DER STEELER BÜRGERSCHAFT E.V.
GEFÖRDERT DURCH DAS KULTURAMT ESSEN
Ego Ipse - 4h Galerie Hannover
beendet
Coming out
„Wenn ich gefragt wurde, woher die Ideen für meine Arbeiten kommen, habe ich stets von einer bestimmten persönlichen Geschichte hinter den Arbeiten gesprochen, die aber nicht erzählt werden sollte.
Die Bilder wurden zu Objekten, bei denen sich der Rezipient seine eignen, neuen und persönlichen Geschichten erdenkt. Das war und ist auch immer noch beabsichtigt. Und doch wird ein essenzieller Teil dieser persönlichen Geschichte nun offengelegt.
Betrachtet man z.B. das Werk „Daniel (bleeding)“ aus dem Jahr 2013, stellte sich bisher die Frage: Um wen geht es hier, wer ist dieser „Daniel“?
So klar war mir das damals selbst nicht, daher verwundert es nicht, dass meine Arbeiten in früheren Jahren oft in unklaren, trüben und verschwimmenden Farben der Dämmerung gehalten waren.
„at dusk at dawn“ lautete der Titel meines Kataloges.
„Es geht um Zwischentöne, subtile Kontraste zwischen Licht und Schatten, Schwarz und Weiß, aber auch zwischen Realität und Fiktion, Diesseits, Jenseits, Heute und Gestern.“ steht auf dem Einband geschrieben. In der Tat habe ich diese Schnittstelle von Realität und Fiktion geliebt, ich habe dort gesucht und gelebt, was ich außerhalb der Kunst nicht hatte. Und so war ich irgendwie auch gefangen in dieser Zwischenwelt.
„Something has to die to be reborn“, heißt es in einem Song von rise against.
Die Banalität des Erwachsen- und Elternseins, Rechnungen, Termine, Schulpflicht, der stete Druck durch Social Media sich zu vergleichen, zu beweisen, das gleichzeitige ständige Hadern mit meiner Identität und schließlich das Referendariat, die schwere Erkrankung meines Sohnes und der Lockdown.
Mein künstlerisches Arbeiten war tot.
Und egal wie kitschig es klingt, ich brauchte diesen vollkommenen Stillstand, um zu erkennen, dass ich die ganzen Jahre nicht eine Rolle gespielt bzw. gemalt und ein Leben gelebt habe, sondern ein Leben gemalt und eine Rolle gelebt habe.
Es ist Zeit, nicht länger nur zu malen, sondern auch zu sein, wer ich bin.
Seit ich das weiß, sind meine Arbeiten nicht mehr Dämmerung, sondern Tag, Nacht und Farbe.
Ich bin Daniel.“